2023 - A year in review
2023 war ein aufregendes Jahr für mich. So aufregend, dass es wie im Flug verging.
Mein Jahresrückblick ist mittlerweile eine richtige Tradition geworden. Noch einmal Revue passieren zu lassen, was im vergangenen Jahr so los war, bringt Klarheit mit ins neue Jahr. Auch wenn etwas verspätet, jetzt ist er da. Mein Rückblick 2023.
Die ersten Zeilen begann ich schon zwischen den Jahren, am Flughafen. Die Taschen voll mit Lakritz, davon gibt es in England so wenig gutes. Dann kam das Leben. Und das Schreiben wurde erst einmal wieder hinten angestellt. Aber jetzt finde ich einen ruhigen Moment. Der Frühling blinzelt schon durchs Fenster und ich schaue noch einmal zurück.
2023 war ein aufregendes Jahr für mich. So aufregend, dass es wie im Flug verging.
Wohnungsverkauf & Hauskauf
Das Jahr war vor allem von einem großen Ziel eingenommen: ein Haus zu kaufen. Gar nicht so einfach, wie es klingt.
Zuerst aber der Verkauf von Harrys Wohnung. Ich weiß nicht, wie oft ich in dieser Zeit die Wohnung putzte (aber man hätte zu jeder Zeit entspannt vom Boden essen können). Dauernd verließen wir sie, setzten uns in den Park, bis die nächste Besichtigung vorbei war. Die Abende verbrachten wir vor dem Laptop oder über ausgebreiteten Dokumenten auf dem Esstisch und suchten all die Daten zusammen, die die Notare benötigten.
Wir entschieden uns, erst eine:n passende:n Käufer:in für die Wohnung zu finden, bevor wir uns Häuser anschauen wollten. So konnten wir uns genügend Zeit geben, keine vorschnellen Angebote annehmen und uns auf den Verkauf konzentrieren.
Knapp zwei Monate nach Beginn der Besichtigungen fanden wir eine Käuferin. Im Rückblick ging es doch sehr schnell, während der Besichtigungen fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Und dann ging’s los. Noch mehr Dokumente. Noch mehr Zeit vor dem Laptop. Wieder auf der Suche, dieses Mal nach einem Haus für uns. Die nächsten zwei Monate schauten wir uns viele Häuser an, erlebten Auf und Abs, lernten neue Ecken Südost-Londons kennen und waren uns beim 15. Haus schließlich sicher: das ist es! Lage, Preis, Größe, Charme - alles stimmte. Der Kaufprozess lief dann fast einfacher als der Verkauf ab, die Gefühlsachterbahn war aber wilder denn je. Am 01. Dezember bekamen wir die Schlüssel, zogen in unser gemeinsames Haus ein und fühlten vor allem eines: Glück.
Reisen
Ende März fanden Harry und ich, dass es Zeit für einen Tapetenwechsel war. Wir stiegen in den Zug und waren nur 1,5 Stunden später in Rye. Einem kleinen Ort in East Sussex, südlich von London. Ich war sofort verliebt. Die kleine Highstreet in Rye ist (bis auf ein Drogeriegeschäft) komplett unabhängig. Schokoladenmanufaktur grenzt an Kunstgallerie, an Cafés, Läden für schöne Dinge, Tea Rooms und Pubs. 17 insgesamt. Wir tranken viele Pints, heiße Schokolade, aßen Scones, schlenderten, machten es uns in dem kleinen Airbnb vor dem Feuer gemütlich und genossen die Zeit zu zweit. Vielleicht sollten wir jedes Jahr hierher zurückkommen?
Kurz nach unserem Rye Trip ging’s nach Deutschland. Wir trafen Freunde in Hamburg und machten uns dann auf den Weg nach Berlin für eine Familiengeburtstagsfeier. Es war so schön, alle mal wieder zu sehen.
Im Juni waren wir wieder in Deutschland und feierten den 90. Geburtstag meines Opas. Anschließend verbrachten wir eine Woche mit Harrys Familie in Cornwall. In dem kleinen Ort Portscatho sprangen wir in die kalten Wellen, spazierten, entdecken die Region und ließen uns englischen Wein schmecken. Ein besonderes Highlight war für mich der Besuch des Eden Projects. Die ehemalige karge Tonmine ohne Erde und Pflanzen, wurde wieder zum Leben erweckt, der riesige Krater in einen wunderschönen Garten verwandelt. Mittendrin überdachte Biome, die einen Indoor Regenwald und die mediterrane Pflanzenwelt beherbergen. Ergänzt wird das Ganze durch Kunstausstellungen. Definitiv einen Besuch wert!
Als wir Ende September aus unserer Wohnung auszogen, nahmen wir uns zwei Wochen und flogen gen Sonne auf die kanarischen Inseln. Für mich waren die Kanaren als Urlaubsziel bisher nie eine Option, da ich immer ein Bild von all-inclusive Hotels und Rentnern im Kopf hatte. Ein bisschen Recherche überzeugte mich jedoch, den Inseln eine Chance zu geben. Wir flogen nach Teneriffa, hielten uns von den all-inclusive Hotels fern und genossen die Ruhe auf einer Bananenplantage, bevor wir die Fähre nach La Gomera nahmen. Obwohl es schon Oktober war, brannte die Sonne heiß hinunter. Das stoppte uns jedoch nicht, die vulkanische Insel zu entdecken. Die vielfältige Flora und einzigartigen Ausblicke waren die lange Wanderung allemal wert. Dann ging es mit der Fähre rüber nach La Palma. Die Insel zählt gemeinsam mit Chile und Hawaii zu den drei besten Orten der Erde, um Sterne zu beobachten. Die erhöhte Lage, wenig Lichtverschmutzung und das weite Meer tragen zu einem klaren Himmel bei. Nach einem Strandtag auf schwarzem Sand fuhren wir in engen Serpentinen einen Berg hinauf, stellten das Auto am Straßenrand ab und trafen unseren Guide für die Nacht. Alex ist Astronom und hatte sein riesiges Teleskop bereits für uns eingestellt. Ein Blick dadurch und Venus sprang mir förmlich ins Auge. So klar, dass ich doch einmal nachfragen musste, ob es wirklich kein Foto sei. Zwei Stunden lang zeigte Alex uns die Sterne, Nebel und Planeten, stellte das Teleskop immer wieder neu ein, erklärte uns alles, was wir wissen wollten.
Ende November machten wir noch einmal einen kleinen Abstecher nach Hamburg, um die Hochzeit guter Freunde zu feiern. Wie praktisch, dass diese mit dem Beginn der Weihnachtsmärkte zusammenfiel. Bei fallenden Schneeflocken tranken wir Glühwein und ließen uns herzhaft deutsches Essen schmecken. Mein Herz so voll.
London
In diesem Jahr fühlte ich mich mehr denn je in London angekommen. Ich liebe die Stadt und kann gar nicht genug von ihr bekommen. Das Essen, die Kultur, lange Nächte, laute Musik, Spaziergänge, ruhige Momente. Durch die vielen Hausbesichtigungen konnte ich neue Ecken entdecken und mich gleichzeitig noch besser zurechtfinden.
Besonders freute ich mich über die Besuche von Freunden und meinen Eltern. Es ist jedes Mal so schön ihnen zu zeigen, was ich an London liebe - die kleinen Ecken, die besten Croissants - und die Stadt gemeinsam zu erleben.
Gesundheit
Auch Gesundheit nahm dieses Jahr eine priorisierte Rolle ein. Mein ganzes Erwachsenenleben war ich an einem gesunden Lebensstil interessiert. Die letzten Jahre poppte in diesem Zusammenhang “Zoe” immer wieder auf. Als ich im Mai endlich die Nachricht bekam, dass ich eine der Nächsten auf der Warteliste wäre, zögerte ich nicht, das Testkit zu bestellen. Im Zoelabor wurde aus meinem Blut-, Glucose- und Darmtest ein individueller Report für mich zusammengestellt. Gleichzeitig bekam ich Zugang zur Zoe App, die mir personalisierte Scores für alle möglichen Lebensmittel gab. Über die nächsten 8 Monate trackte ich fast alles, was ich aß und arbeitete durch die Zoe Lektionen. Ich lernte, wie ich Lebensmittel kombinieren und so essen kann, dass es für meinen Körper und meine Gesundheit den größten positiven Effekt hat. Eine Investition, die ich jederzeit wieder tätigen würde.
Im Januar meldete ich mich außerdem endlich in einem Yoga Studio an. Nach Jahren des Praktizierens zu Hause, fand ich, dass die Zeit gekommen war. Seitdem besuche ich das Studio 2x die Woche. Es tut mir gut, aus dem Haus zu kommen und ich merke, wie meine Praxis sich verbessert und ich meinen Körper neu herausfordern kann.
Regelmäßiges Laufen gehörte auch in 2023 zu meiner Routine dazu. Es macht meinen Kopf frei und das Gefühl danach ist unschlagbar.
Abschließend
Ich beende das Jahr “on a high note”. Es fühlt sich gerade alles so richtig an. Ich bin innerlich so ruhig. Ich habe gelernt, zu priorisieren und mehr Akzeptanz für mich selbst zu finden. Ich hoffe, dass ich diese im neuen Jahr aufrechterhalten und darauf aufbauen kann.
Ich freue mich darauf, das Haus zu unserem Zuhause zu machen. Zu streichen, Möbel zu finden, Kunst an die Wände zu hängen.
Die Zeit, die ich im letzten Jahr mit Dokumente für Notare verbracht habe, möchte ich in 2024 mit Freunden und mir selbst verbringen. Ich bin mir sicher, dass neue Herausforderungen auf mich warten, aber bin mir ebenso sicher, dass ich die Stärke finden werde, diese anzunehmen.